Juni 2015 - Teil 6
(Donnerstag, 11.06.2015)

 




Am Donnerstag ging es erst einmal - für Dagmar gut geschützt vor der Sonne - an den Nordstrand bei der Jugendherberge.



Fahrstuhl fahren ist doof - jedenfalls wenn die Knie mitspielen- und der kürzeste Weg führt den Millstätter Weg hinunter. Er wird von den Helgoländern auch "Düsenjäger" genannt, ist etwa 200 Meter lang und führt mit 40 Prozent Gefälle vom Oberland, bei der Treppe an der Ecke Kirchstraße/Norder Falm/Am Falm hinab zur Kurpromenade, zum Heizkraftwerk/E-Werk. Dieser Weg ist seit 1998 beim Helgoland-Marathon gleich vier Mal eine echte Herausforderung für die Teilnehmer.

Dass wir hier auf das Freibad und die Sauna blicken, bräuchte ich jetzt eigentlich gar nicht zu schreiben.



Einfach nur Blumen am Rand des Millstätter Weg. Fragt mich nicht, welche, sie stachen einfach durch die Vielzahl ihrer weißen Blüten heraus.



Ob Ihr es glaubt oder nicht, bei dieser grünen Pflanze handelt es wirklich sich um Fenchel.



Der alte deutsche Name für Fenchel ist Köppernickel. Sie erreicht eine Wuchshöhe - wie man hier sehr schön sehen kann - von bis zu zwei Metern und riecht anisähnlich. Fenchel ist ursprünglich eigentlich mediterrane Kulturpflanze und benötigt einen wärmebegünstigten Standort mit mäßig trockenem, nährstoff- und basenreichem Lehmboden - so wie auf Helgoland also.
Sie ist übrigens die Arzneipflanze des Jahres 2009.



Nicht die größte Staude Helgoländer Klippenkohl, dafür aber eine sehr schöne...



Selbst in der Originalauflösung ist der Düsenjäger neben dem Mond nicht genau erkennbar.



Die Reste der Inselbahn / Marinebahn aus dem letzten Krieg und die mittlerweile auch schon arg in Mitleidenschaft gezogene Nordwest-Mole, die die Lange Anna bei Orkanen vor dem direkten Aufprall der Wellen bewahrt.





Kunst am Strand. Von der einen Seite...



... und von der anderen Seite.



Kann bis zum nächsten Windstoß auch als Kunst durchgehen.



Spätestens jetzt wissen wir alle, wo diese Aufnahmen entstanden sind.



Nennt mich einen Banausen, aber mich stören die Windräder am Horizont nicht. Der Begriff Horizont wurde übrigens von Philipp von Zesen durch den Ausdruck "Gesichtskreis" eingedeutscht. Der Gesichtskreis ist schön - auch mit Windrädern.



Selbst am Nordstrand der Hauptinsel sucht Dagmar nach besonderen Steinen.



Was auch immer sie da gefunden hat, interessant sieht es aus.



Gegen 13 Uhr machten wir uns entlang des Nordost-Bollwerks auf den Weg zu den Hummerbuden. Heute sollte es Knieperbrötchen zum Mittagessen geben.



Der Darrieus-Rotor, die Windturbine mit vertikaler Rotationsachse am Wilhelm-Mielck-Haus, dem Gästehaus der "Biologischen Anstalt Helgoland".



Drei Haiarten leben in der Nordsee, keine ist für den Menschen gefährlich. Das hier könnten zwei Katzenhaie sein, die einen Ausflug in den Nordosthafen gemacht haben.



Gesehen in der J.-A.-Siemens-Terrasse, vor "Juwelier Henry Kaufmann".



Während Dagmar am späten Nachmittag zu einer Taizé-Andacht ging, besuchte ich Heiner für ein Whisky-Tasting.



Nicht-Whisky-Trinker können die nächsten Zeilen gerne überspringen.

    Auf den 3. Platz kam "Peat's Beast" mit 46% vol. und ohne Altersangabe. Schmeckt komplex und intensiv, ist recht rauchig und gewinnt noch hinzu, wenn man ein paar Tropfen Wasser hinzufügt.

    Auf den zweiten Platz kam eine 22 Jahre alte, auf 263 Flaschen limmitierte, single-cask-Abfüllung aus einem 238,48 Liter (Hogshead) Burbon-Faß von der Aultmore Distillery mit 57,5% vol. Der Aultmore 1991 ist ein Single Speyside Malt, etwas rauchig, schmeckt nach Malzzucker, hat eine angenehme blumige Note und bringt auch eine gewisse Würze mit. Im Abgang ist er wärmend, langanhaltend und etwas nussig.

    Den ersten Platz errang der 16 Jahre alte "The Octave", ein blended Islay Malt mit 54,7% vol. Geschmacklich hat er eine medizinische scharfe Note, ich schmeckte eine Spur Salz, etwas Eiche, vielleicht einen Hauch von Limette/Zitrone und etwas Wiese. Im Abgang war er langanhaltend, leicht nussig, ich spürte Malzzucker und wieder Eiche.

    Platz eins und zwei sind recht hochpreisig bei über 80 Euro angesiedelt (wenn ich mich recht erinnere), nichts für mein Portemonnaie, imho nur etwas für ganz besondere Anlässe...

Da die Taizé-Andacht früher zu Ende war, als das Tasting, gelangen Dagmar noch diese Schnappschüsse.





Kurz vor 19 Uhr war dann endlich das Tasting zu Ende und wir gingen zurück in unsere Ferienwohnung zum Abendessen.



Anschließend machten wir uns rechtzeitig auf den Weg, um die Sonne untergehen und vielleicht ein paar Lummen springen zu sehen. Um 21:45 Uhr wurde der Leuchtturm mit weichem Licht von der untergehenden Sonne abgestrahlt.



Blick in die andere Richtung.



Ich nenne das Bild: "Die Sonne geht unter und rechts sind ein paar Windräder zu sehen."



Nach dem Sonnenuntergang konnte man am Lummenfelsen noch ein paar Minuten die jungen Lummen beim Springen zusehen. Dabei stürzen sich die etwa drei Wochen alten und noch flugunfähigen Lummenküken, gelockt durch die Rufe der Eltern, aus dem Brutfelsen bis zu 40 Meter in die Tiefe. Wegen des dichtes Federkleides, der Luftsäcke im Körper und weil sie mit ihren Stummelflügeln flattern, überleben die Kleinen den Aufprall auf Wasser oder Felsen unverletzt.

Dieses Bild entstand um 22:15 Uhr.



Meine Erkenntnis für mich: Der Lummensprung lässt sich nicht fotografieren, nur (am besten mit einem Fernglas) beobachten oder filmen.





Um 00:30 Uhr machte Dagmar dann auf unserem Balkon noch diese Aufnahme vom Leuchtturm (27mm KB-Brennweite, ISO 6400, Blende 3.5, Belichtungszeit 0,2 Sekunden).






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